Martina Dammer: Psychotherapie mit dem Pferd
Die psychotherapeutische und körpertherapeutische Arbeit mit dem Pferd ist, so lässt die empirische Erfahrung vieler Jahre
und lassen zahlreiche Einzelfallberichte zwingend vermuten, ein hochwirksames therapeutisches Instrument. Sie ermöglicht auf
der ganz basalen Ebene des Köprer-Selbst offenbar tiefe, heilende Selbst- und Beziehungserfahrungen. Als leiborientierte
Interventionsform, eingebunden in einer tragfähigen therapeutischen Beziehung bietet sie die Möglichkeit ganzheitlichen
Erlebens innerhalb eines geschützten Erfahrungsraumes. Das Pferd steht als lebendiges Wesen dem häufig sehr verletzten
Grundbedürfnis nach Beziehung und Bezogenheit zur Verfügung. Es öffnet auf einer rein sinnlichen, vorsprachlichen Ebene die
Fähigkeit des Fühlens, sich Einfühlens und einer Art von Affekt-Abstimmung, wie sie in der ganz frühen Mutter-Kind-Beziehung
geschieht.

Die Begegnung mit dem Pferd als lebendiges Wesen impliziert bei jeweils selbst gewählter Näher und Distanz das Wieder erleben bzw. die möglicher Rekonstituierung der eigenen Körpergrenzen. Innerhalb deutlicher werdender Körpergrenzen und kohärenter Ichgrenzen kann sich die Patientin eine emotionale Öffnung in der Beziehung und damit eine Öffnung hin zum eigenen Selbst psychisch „leisten“ und erlauben.
Jürgen Dammer: Erlernen von Entspannungstechniken mit Hilfe von Biofeedback
Mit dem Begriff Biofeedback (altrgr. Bios und engl. Feedback „Rückmeldung“) wird eine Methode bezeichnet, bei der Veränderungen
biologischer Vorgänge, die der unmittelbaren Sinneswahrnehmung nicht zugänglich sind, mit technischen Hilfsmitteln beobachtbar
d.h. dem eigenen Bewusstsein zugänglich gemacht werden. Biofeedback weist inhaltliche Nähe zu verhaltenstherapeutischen und lerntheoretischen Ansätzen auf.
Biofeedback wird häufig zur Entspannung eingesetzt. Dabei hilft die Rückmeldung biologischer Vorgänge ein Gespür für die eigene
Entspannungsfähigkeit zu bekommen und diese positiv beeinflussen zu lernen.

Dipl.-Psych. Jürgen Dammer
Jürgen Dammer: Verhaltenstherapie sexueller Funktionsstörungen
Von sexuellen Funktionsstörungen spricht man bei einem Mangel an sexuellem Verlangen, bei sexuellen Aversionen oder mangelnder
sexueller Befriedigung, bei Erektionsstörungen, Orgasmusstörungen, bei frühzeitiger Ejakulation, Vaginismus oder bei Schmerzen
während des Geschlechtsverkehrs.
Bevor mit der Psychotherapie begonnen wird, sollte die Gesundheit der Sexualorgane durch einen Facharzt untersucht werden.
Sexuelle Störungen führen zu erheblichem Leid, wenn es in der Folge zu Kränkungen oder zu Streit kommt, oder wenn die Störung
irrtümlich als Zeichen mangelnder Liebe, als Schwäche, oder als Zeichen einer insgesamt schlechten Beziehung bewertet wird.
Da die Sexualität im Leben eines Menschen einen besonders geschützten Lebensbereich darstellt, fällt es vielen Menschen schwer,
über ihre sexuellen Erfahrungen zu sprechen. Das Fehlen eines unbefangenen Gesprächs über sexuelle Erfahrungen begünstigt jedoch
die Entstehung verzerrter Überzeugungen davon, was „natürliche“ und was „normale“ sexuelle Erfahrungen sin. Meist fühlt sich einer
der Partner besonders verantwortlich für das Problem.
Erfahrungsgemäß sind die psychischen Entstehungsbedingungen von Sexualstörungen jedoch sowohl in der Biographie des Betroffenen
als auch in der Entwicklungsgeschichte des betroffenen Paares zu finden. Die einseitige Zuschreibung der Verantwortung für ein
sexuelles Problem und ungeprüfte Überzeugungen über Sexualität tragen viel zur Aufrechterhaltung sexueller Funktionsstörungen bei.
Es kommt in der Psychotherapie sexueller Funktionsstörungen also darauf an, besonders einfühlsam mit den sexuellen Erfahrungen
der Betroffenen und ihren sexuellen Wünschen umzugehen. Die Therapie zielt darauf ab, die betroffene Person und das betroffene
Paar durch angeleitetes Entdecken und durch gezielte Übungen zur Erweiterung des Erlebnisspielraums anzuregen.
Dabei gilt als Leitline: Minimierung von Angst und Anspannung und Maximierung der Lust.